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Ungleicher Holzbohrer

Alle Pflanzen-Schädlinge in diesem kleinen Werk zu beschreiben würde den Rahmen sprengen. Mit dem Ungleichen Holzbohrer machen wir eine Ausnahme. Denn dieser Käfer ist in den letzten Jahren nicht nur in zunehmendem Maße für Schäden an Obst- und Ziergehölzen verantwortlich, er ist auch vielen Gartenbesitzern gar nicht bekannt.


Beschreibung


Der Ungleiche Holzbohrer (Xyleborus dispar) ist eine Holzbohr-Käferart (Familie der Borkenkäfer), der Obst- und andere Laubgehölze befällt. Er wird als Gelegenheitsschädling beschrieben, der im Obst- und Weinanbau häufig übersehen wird. Gelegenheitsschädlinge befallen ausschließlich bereits geschädigte oder geschwächte Pflanzen. So kann aber fast jede Obstbaumschule von Schäden durch diesen Käfer auch auf jungen gesunden Bäumen berichten.


Der Name „Ungleicher Holzbohrer“ geht auf das sehr unterschiedliche Aussehen von Weibchen und Männchen zurück. Die männlichen Käfer sind nur etwa halb so groß wie die Weibchen und flugunfähig. Ihr Körper ist gedrungen und kugelig. Die flugfähigen Weibchen sind 3-3,5 mm lang und walzenförmig. Beide sind dunkelbraun bis schwarz. Die Eier werden in Haufen in März/April im Holzteil der Bäume abgelegt. 
Die im Splintholz lebenden, beinlosen, ca. 3 mm langen Larven sind hellgelb mit braunem Kopf.


Lebenszyklus


Bei warmem, sonnigem Wetter im Frühjahr (exakt ab 18°C) schwärmen die Weibchen aus und suchen neue Wirtsbäume. Sie bohren sich senkrecht in die Rinde und weiter bis ins Holz. In den Brutgängen legen die Weibchen während ihres Lebens bis zu 50 Eier ab. Sie schleppen die Pilzart, Ambrosia als Nahrungsgrundlage für die Larven ein. Die sich entwickelnden Larven fressen kein Holz und richten somit keinen unmittelbaren Schaden an Bäumen an. Die Eiablage erstreckt sich über mehrere Wochen. Daher befinden sich Larven unterschiedlicher Entwicklungsstadien in den Gängen. Ab Juni beginnt die Verpuppung. Ende Juli bis Anfang August schlüpfen die ersten Käfer. Sie überwintern, dicht gedrängt in den alten Brutgängen. Die Befruchtung erfolgt im zeitigen Frühjahr im Gangsystem. Die flugunfähigen Männchen sterben danach ab. Die begatteten Weibchen verlassen den Baum durch das Einbohrloch des Muttertieres und suchen sich neue Wirtsbäume.


Vom Ungleichen Holzbohrer befallene Stämme sterben langfristig ab. Frischer Befall ist im April/Mai am vorhandenen Bohrmehl zu erkennen. Häufig ist zusätzlich ein Saftaustritt aus dem Bohrloch zu beobachten, wie folgende Abbildung zeigt:


Holzbohrer-f-r-LexikonGegenmaßnahmen


Die ausreichende Wasser- und Nährstoffversorgung der Bäume sicherstellen. Die Pflanzen kontrollieren und befallene Äste entfernen um den Neubefall zu verhindern. Mit Hilfe von Alkoholfallen, den so genannten Rottafeln, lassen sich die Käfer fangen. Die Käfer-Weibchen werden durch Äthylalkohol angelockt. Diese Fallen sind im Fachhandel (online) zu beziehen. Aber auch Fallen der Marke Eigenbau haben sich bewährt.


Für den Bau einer Rottafel Falle wird benötigt:


1 Plastikflasche
Draht
1 rote Plastiktafel
1 durchsichtige Tüte in der Größe der Tafel
Insektenleim (z. B. Brunonia-Leim hell der Firma Schacht)
Spiritus


Bauweise:


Die rote Tafel wird in die Tüte geschoben. An der geschlossenen Seite wird der Draht zum Aufhängen der Falle befestigt (oben). An der offenen, unteren Seite der Tüte wird in ca. 5 cm Abstand zur Tafel die im oberen Bereich aufgeschlitzte Flasche mit Draht befestigt. Die Tüte wird mit dem Leim bestrichen, die Flasche mit einem Gemisch aus Wasser und Spiritus (ca. 2:1) befüllt. Dann wird die fertige Falle im Randbereich des Gartens, der Anlage in Hauptwindrichtung aufgehängt.


Zur Feststellung des Flugverlaufs genügt 1 Falle je Hektar. Werden weniger als 20 Käfer gefangen, besteht eine geringe Befallsgefahr. Zum Massenabfang sind mindestens 8 Fallen je Hektar nötig.


Im April und Mai sollten die Baumstämme auf frische Bohrlöcher und schwarze Verfärbungen kontrolliert werden.


Das Produkt zur Diagnose und zur Bekämpfung des Holzbohrers können Sie hier erwerben:


http://www.temmen.de/produkte/biocolor_unglholzbohr.htm

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