Boden
Immer wenn Kunden um eine Beratung anfragen, kommt unsere Gegenfrage: welchen Boden haben Sie in Ihrem Garten?
Der Boden ist das wichtigste Standortmerkmalüberhaupt. Er gibt den Pflanzenwurzeln Halt, speichert Wasser und Nährstoffe. Er ist die Grundlage des Lebens schlechthin. Die Qualität der Bodens ist stark abhängig vom Untergestein der Region.
In der Bodenkunde wird zwischen zahlreichen Bodentypen unterschieden. Für den einfachen Gärtner ist eine simple Klassifikation meistens ausreichend:
Leichter Boden:
Sandig, krümelig, fein bis grob, mit vielen Hohlräumen, schnell abtrocknend, oft trocken. Zerfällt auch im feuchten Zustand bei Handprobe (Erde in der Hand zusammen pressen).
Diese Böden sind für den Obstanbau meist etwas problematisch, eignen sich aber bestens für die Staudenkultur. Eine Bodenverbesserung mit Humus und lehmhaltigen Substraten ist empfehlenswert. Leichte Böden können, regional unterschiedlich, mit sauren oder humosen Anteilen versehen sein, was die Nutzungsmöglichkeiten wieder stark beeinflusst. Die Standfestigkeit der Bäume mit Hilfe von Pflanzpfählen verbessern, auf Wühlmäuse achten!
Humoser Boden:
Krümelig, von dunkler Farbe, mittelschwer, viele Hohlräume, gute Speicherkapazität für Wasser und Nährstoffe, duftend. Kann bei Handprobe leicht zerfallen.
Humose Böden kommen natürlicherweise in Laubwaldgebieten vor. Hier sorgt die Masse des Laubabfalls für ständigen Nachschub an Humusstoffen.
In bewirtschafteten Hausgärten sind humose Böden ein Nachweis für die Länge der Kulturzeit - je älter der Garten, desto humoser der Boden. Der Humuseintrag geschieht hier durch Kompostierung. Bester Boden für alle Kulturen.
Schwerer Boden:
Locker lehmig bis kittig, bei Nässe matschig, bei Trockenheit hart, rissig, wenig Hohlräume, sauerstoffarm. Die Handprobe zeigt ein formbares Substrat.
Generell sind schwere Böden für den Obstanbau geeignet, sofern sie nicht zu nass und zu tonhaltig (kittig) sind. Eine Aufbereitung mit humosen Substraten und Sand oder anderen Strukturmaterialien ist empfehlenswert. Bei Staunässe Drainagen legen oder auf angelegte Hügel pflanzen.
Zwischen diesen grob beschriebenen Bodenarten gibt es zahllose Mischformen.
Bitte beachten Sie hierzu unsere Empfehlung zur Pflanzung von Obstbäumen.