Hochbeet
Das Hochbeet
Die Vorteile eines Hochbeetes sind vielfältig:
- optimaler Standort, sonnig und geschützt
- optimales Substrat
- Düngung unnötig durch optimalen Schichtaufbau im Beetaufbau (Komposthochbeet)
- weitgehender Schutz vor Schädlingen wie Wühlmaus und Schnecken
- einfache Kultivierung
- verlängerte Kulturzeit durch optimales Kleinklima
- Gärtnern ist auch im Städtischen Raum möglich (Urbanes Gärtnern)
- hoher Ertrag auf kleinster Fläche
Hochbeet-Pflege im Jahresverlauf
Frühjahr – Aussaat und Pflanzung
Im Hochbeet beginnt die Pflanzsaison früher, da die Kultur durch den Substrataufbau genügend Wärme von unten erhält. Schützt man das Beet zudem mit einem Frühbeet-Aufsatz, z.B. mit einem Fleece-Tunnel, dann steht der Frühkultur nichts mehr im Wege.
Kulturpflege
Um die gewohnten Kulturarbeiten wie Jäten, Hacken und Lockern der Erdkrume in den Kulturen, kommt man auch beim Hochbeet nicht herum. Allerdinges kann man sich das Bücken sparen!
Mulchen
Mulchen mit getrocknetem Grasschnitt, Laub, Stroh- oder Heuhäckseln bietet besten Schutz vor Verdunstung und keimendem Unkraut. Ca. 3 cm dick zwischen den Kulturpflanzen ausgestreut bewirkt die Mulchschicht einen Nachschub an humosem Material und damit eine lockere Bodenstruktur. Außerdem verhindert eine regelmäßig ausgebrachte Mulchschicht ein starkes Absacken im Komposthochbeet.
Wichtig: nur trockenes Mulchmaterial verwenden und nicht zu dick ausstreuen, sonst werden Schnecken angelockt und Pilze begünstigt.
Düngen
Im Kompostbeet kann man auf das Düngen weitgehend verzichten. Eventuell sollten Starkzehrer, wie Kohl (alle Arten), Gurken, Kartoffeln, Kürbis, Lauch, Sellerie, Tomaten oder Zucchini, lokal gedüngt werden. Hier eignet sich, neben Tee- und Kaffeesatz, organischer Dünger aus dem Fachhandel.
Erneuert man das Innenleben eines Komposthochbeetes alle 5-6 Jahre, dann kann die Düngung unterbleiben. Wird dagegen einfach nur mit Gartenerde aufgefüllt, sobald das Beet zusammensinkt, oder handelt es sich um ein einfaches mit Gartenerde gefülltes Hochbeet, wird wie auf normalen Bodenbeeten gedüngt.
Sommer – Bewässerung und Ernten
Zugegeben, einen Nachteil haben Hochbeete, sie haben einen höheren Wasserbedarf als ebenerdige Kulturen. Dies ist durch die erhöhte Lage und die Dränageschicht im Aufbau bedingt. Am nachhaltigsten ist hier die Nutzung einer Regentonne in der Nähe, an der ein Bewässerungssystem angeschlossen wird. Für stark wasserbedürftige Pflanzen wie Kürbis oder Tomate können wasserspeichernde installiert werden Gefäße (z. B. gefüllte Plastikflaschen über Kopf in die Erde stecken).
Herbst – Neuanlage oder Erneuerung
Der Herbst ist die beste Zeit zur Neuanlage oder zur Erneuerung des Innenlebens da im Garten alles anfällt, was im Hochbeet gebraucht wird:
Baum- und Strauchschnitt, Laub und Rohkompost, Grassoden und Komposterde.
(siehe Bau eines Kompost-Hochbeetes)
Winter - Schutz vor Frost und Austrocknung, Anbau von Wintergemüse
Auch ein nicht bepflanztes Hochbeet sollte im Winter mit Mulchmaterial abgedeckt werden um ein Austrocknen und damit den Verlust von Nährstoffen zu vermeiden. Nun eignen sich hier besonders Kompost und Mist. Unter einem einfachen Folientunnel können winterfeste Gemüse wie Winterspinat oder Feldsalat kultiviert und geerntet werden.
Bau eines Kompost Hochbeetes aus Holz-Paletten
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zur Anlage eines Hochbeetes. Am bequemsten ist es einen Bausatz im Handel zu erwerben. Mit etwas Geschick und dem richtigen Material ist es möglich, ein simples aber funktionstüchtiges Hochbeet in übersichtlichem Zeitrahmen selbst anzulegen.
Materialliste für ein Kompost Hochbeet von ca. 2 x 1 Meter Seitenmaß:
- 6 Holz-Paletten
- ca. 24 lange Holzschrauben, mind. 15 cm
- ca. 2 Meter Wühlmausdraht
- ca. 6 Meter Pflanzenfleece oder Teichfolie, Wurzelschutzfolie
Zum Befüllen:
- Strauch- und Baumschnitt für ca. 20 cm - Drainageschicht
- Laub und Grasschnitt für ca. 20 cm - Humusschicht
- Grassoden oder Stroh, Pappe, Kleintiereinstreu für ca. 20 cm - Wasserspeicherschicht
- Rohkompost – unterer Wurzelraum
- Gartenerde – oberer Wurzelraum
- Pflanzerde - Aussaatschicht
Werkzeug: Spaten, Akkuschrauber, Tacker, Grabgabel, Schippe, Schubkarre
Arbeitsschritte
1. Einen ebenen, sonnigen, geschützten Standort mit Nord-Süd Ausrichtung wählen.
2. Ausheben eines schmalen, ca. 15 cm tiefen Grabens in Form des geplanten Hochbeetes.
3. Einstellen der Paletten in diesen Graben, die Oberseite weist nach innen, die Palettenklötze (Unterseite) verlaufen parallel zum Boden. Erde antreten.
4. Verbinden der Paletten mit den langen Holzschrauben. Dabei werden immer zwei Paletten mit je drei Schrauben diagonal durch die Palettenklötze verschraubt.
5. Den Boden mit Wühlmausdraht auslegen, diesen gegebenenfalls auch ein Stück an den Wänden hochziehen.
6. Pflanzenfleece an den Innenseiten der Beetwände befestigen. Am einfachsten mit Hilfe eines Tackers. Die Verwendung von Teich- oder Wurzelschutzfolie ist langlebiger und vermindert die Verdunstung durch die Seitenwände.
7. Befüllen des Beetes mit den strukturgebenden Substratschichten:
1. Zuerst werden Zweige und Strauchschnitt als Drainageschicht eingefüllt. Gut antreten!
2. Darauf kommen ca. 20 cm Laub und Grasschnitt als Humusschicht. Antreten.
3. Darauf werden Grassoden oder anderes Wasser speichernde Material, wie Stalleinstreu, Stroh oder Pappe, eingebracht. Diese Schicht dient als Wasserspeicher. Antreten.
4. Es folgt eine Schicht aus Rohkompost, mit möglichst vielen Regenwürmern, als unterer Wurzelraum.
5. Darüber wird Gartenerde bis auf ca. 10 cm unter den Beetrand aufgefüllt. Antreten.
6. Nun sollte man alles ein paar Tage sacken lassen.
7. Zuletzt kommt Pflanzerde oder Bio-Erde zur Aussaat und Pflanzung obenauf.