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Pflanzung und Pflanzenpflege

 Bei der Pflanzung und der Pflanzenpflege kommen folgende Bereiche zur Geltung:


 1. Standort 


 Der Standort wird von mehreren Faktoren bestimmt: 


 Bodenverhältnisse: 


Auch wenn sich die Bodenverhältnisse verbessern lassen, ist es sinnvoll, den Bedingungen angepasste Pflanzen anzusiedeln. Pflanzen mit sehr speziellen Bedürfnissen werden in besonders präparierte Beete gesetzt, z.B. Moorbeetpflanzen, Orchideenarten oder Pflanzen von alpiner Herkunft. 


 Belichtung:


Bei den Pflanzen gibt es Sonnenanbeter, dazu gehören alle Obstgehölze, Schattenpflanzen und sehr viele Arten, die einen halbschattigen Platz akzeptieren. Generell gilt: je heller der Standort, desto mehr Energieumwandlung in den Blättern, desto mehr Wachstum. 


 Platzbedarf:


Jede Pflanze benötigt ausreichend Platz, wenn sie Zuwachs machen soll. Dies sollte man schon beim Setzen der Jungpflanze bedenken.  In vielen Gärten stehen die Gehölze viel zu dicht, da zur Zeit der Neuanlage der Garten schon möglichst schnell fertig angelegt aussehen sollte. Dann wird häufig die nötige Entnahme einzelner Pflanzen verpasst. Alles wächst ineinander und keine Pflanze kommt mehr richtig zur Geltung. Schade. Denn nicht nur der Lichtmangel macht den bedrängten Pflanzen zu schaffe. Auch der Wurzeldruck, also die Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe, schwächen die Pflanzen und machen sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Wenn es zu eng wird hilft nur eines: Umpflanzen. (s.u.)


Witterungsbedingungen: 


Auf Witterungsbedingungen haben wir keinen Einfluss. Aber wir können den Standort geschützt oder ungeschützt, trocken oder feucht, sonnig oder schattig wählen. Bei zu starker Sonneneinstrahlung kann schattiert werden, bei Frost ein Schutz erfolgen, bei Trockenheit wird bewässert.


2. Bewässerung


Die Häufigkeit der Wassergabe hängt von sehr vielen verschiedenen Faktoren wie der Bodenart, der Lage des Standortes (windoffen, geschützt, sonnig oder schattig), den Wetterbedingungen, dem Zuwachs der Pflanze etc.  ab.


Es gibt keine pauschalisierte Gießempfehlung! 


Auch wir kontrollieren vor jedem Gießvorgang die Bedürftigkeit der Pflanzen! Das geht nur, indem man mit den Fingern den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens nachfühlt, bzw. das Gewicht der Topfpflanze prüft.


Zu häufiges und zuviel Gießen ist genauso schädlich wie übermäßige Trockenheit. Wenn die Pflanze trotz des Gießens Welkesymptome zeigt ist dies ein deutliches Zeichen dafür, dass durch Staunässe die Saugwurzeln abgestorben sind und so die Krone nicht mehr versorgt werden kann und welkt. Dann hilft nur: Finger weg vom Wasser und abwarten, ob sich die Pflanze noch erholt.


3. Ernährung - Düngung


Düngung ist das Einbringen von Pflanzen-Nährstoffen in den Boden um die Erträge von Nutzpflanzen zu steigern, oder die Qualität von Zierpflanzen zu verbessern. Man unterscheidet zwischen:


-organischer Düngung (Stallmist, Gülle, Jauche, Klärschlamm, organische Fertigdünger),


-anorganischer Düngung (Einsatz von Stickstoff, Phosphaten, Kalk - NPK-Dünger), 


-Gründüngung (Unterpflügen bestimmter Grünpflanzen) 


-und dem Einsatz von Kompost.


Art und Menge der Düngung ist immer abhängig vom Standort und der Pflanzenart. Im natürlichen Ökosystem ist eine Düngung nicht notwendig, da die vorkommenden Pflanzen nur dort gedeihen, wo sie gute Bedingungen vorfinden. Wäre dem nicht so, würden sie von anderen Arten verdrängt werden. Im Hausgarten herrschen oft keine optimalen Bedingungen. Um diese den Pflanzenbedürfnissen anzupassen, ist eine ausgewogene Düngung ein bewährtes Mittel. 


Der Einsatz von anorganischen (NPK) Düngern ist sehr effektiv, kann aber schnell zur Überdüngung führen. Hier sind die Packungsangaben unbedingt zu beachten. Außerdem besteht bei diesen, oft leicht löslichen Präparaten, die Gefahr einer Auswaschung in tiefe Bodenschichten, wo sie für Wurzel nicht mehr erreichbar sind und das Grundwasser verunreinigen. 


Relativ wenig kann man beim Einsatz von organischem Dünger falsch machen. Da diese Nährstoffe z.T. erst im Boden in eine pflanzenverfügbare Form umgewandelt werden müssen, ist eine Überdüngung meist nicht gegeben. Diese Nährstoffe stehen der Pflanze meist über einen längeren Zeitraum zur Verfügung (Langzeitdünger).


Niemals verkehrt ist das Ausbringen von Kompost, auch wenn es sich hier streng genommen nicht um Dünger handelt, da die Zusammensetzung sehr unhomogen und zufällig ist. Dennoch findet durch Kompost immer eine Bodenverbesserung statt – Ziel einer jeden Düngung.


Zeitpunkt der Düngung ist das Frühjahr, zu Beginn der Wachstumsperiode und im Frühsommer, zur Fruchtbildung. Ab August wird den Pflanzen keine Nahrung mehr zugeführt, da sie ausreifen und für den Winter aushärten sollen.


4. Schnitt


Keine Pflanze leidet weil sie nicht geschnitten wird. Dennoch ist ein regelmäßiger Pflege- oder Rückschnitt sinnvoll, da die Pflanzen hierdurch zum Neuaustrieb angeregt werden und sie sich so verjüngen. 


Hierfür gibt es eine einfache Regel: Geschnitten wird nach der Blüte.


Frühlingsblüher, wie die meisten Ziergehölze, werden in Juni, Spätsommerblüher, wie viele Stauden oder der Sommerflieder (Buddleja), nach dem Winter, im zeitigen Frühjahr, zurück geschnitten. 


Begründung: Die Frühlingsblüher haben schon im Vorjahr ihre Blüten angelegt, sie blühen am zweijährigen Holz. Die Sommer- und Herbstblüher blühen am einjährigen Holz. Gerade weil sie die Blüten nicht schon im Vorjahr angelegt haben, brauchen sie so lange bis zur Blütezeit. Durch starken Schnitt wird der Austrieb verstärkt. Darum schneidet man besonders kräftig, um möglichst viele Blüten zu erhalten.


Tipps zum Schnitt von Obstgehölzen finden Sie unter Baumschnitt.


5. Pflanzung


Grundsätzliche Tipps zum richtigen Pflanzen


Die wenigsten Grundstücke bieten den perfekten Standort für Gartenpflanzen. 


Aus diesem Grund ist es sinnvoll einige grundsätzliche Regeln zu beachten:


5.1. Standortwahl


Machen Sie sich klar, wie viel Platz die Pflanze in z. B. 10 Jahren einnehmen wird. 


Bei Obstbäumen haben Sie die Möglichkeit über die Wahl der Veredelungsunterlage die Endgröße Ihres Baumes zu beeinflussen. Recherchieren Sie die Lichtbedürfnisse der Pflanze (Sonne, Schatten oder Halbschatten). Mag die Pflanze eher sauren Boden oder liebt sie einen kalkhaltigen Untergrund? Wie sieht es mit der Wasserversorgung aus? Haben Sie alle diese Punkte bedacht, können Sie gleich zur Tat schreiten. 


5.2. Bodenvorbereitung


Der Boden des Standortes Ihrer neuen Pflanze sollte immer vor dem Pflanzen tiefgründig gelockert werden, um Bodenverdichtungen, Wasserstau und somit die Fäulnisgefahr an Wurzeln zu mindern. Stellen Sie beim Ausheben des Pflanzloches Stauwasser fest dann lockern Sie den Boden so tief, bis das Wasser ablaufen kann. Handelt es sich dabei um Grundwasser, suchen Sie einen trockeneren Standort.


Der Boden selbst sollte durch Beigabe der fehlenden Komponenten verbessert werden. Ein sandiger, trockener Boden kann durch Einmischen von humosen (Torf, Rindenhumus, Kompost) und lehmigen Substraten (der Fachhandel bietet Lehm auch in Pulverform zum Ausstreuen an) seine Wasserspeicherkapazität vervielfachen. Ein sehr lehmiger Boden kann durch  Beigabe von Sand, Splitt oder Blähton seinen Sauerstoffgehalt verbessern. Eine Beimischung von reifem Kompost kann nie schaden.


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Abb. 26 Das Pflanzloch und Erdmischung


5.3. Das Pflanzloch


Dieses sollte grundsätzlich doppelt so groß sein wie der Wurzelballen Ihrer Pflanze.


Die Pflanztiefe bemisst sich danach, wie tief diese vorher in der Erde gestanden hat.


Sie erkennen das bei wurzelnackten Pflanzen an der Verfärbung der Rinde oberhalb des Wurzelhalses. Bei Topfpflanzen nehmen Sie das Niveau des Ballens als Maßstab. 


5.4. Das Pflanzen von Containerpflanzen


Das große Angebot von Pflanzen aller Art im Container, verlängert die Pflanzzeit in großem Maße. So können Sie sogar im Hochsommer einen Baum pflanzen – wenn Sie denn bereit sind ihn bis zum Herbst zu bewässern. 


Nach dem Ausheben der Grube und der Bodenlockerung wird soviel lockere Erde wieder eingefüllt, bis der Pflanzenballen beim Einstellen in die Grube auf einem Niveau mit der umgebenden Erde steht. Nachdem man die Pflanze vorsichtig, ohne den Ballen zu schädigen, aus dem Topf entnommen hat, kontrolliert man den Grad der Verwurzelung. Ist diese hoch, wird der Ballen aufgekratzt. Dabei beschädigte Wurzeln bilden rasch neues Gewebe. Dadurch wird der Prozess des Anwachsens beschleunigt. Sind nur wenig Wurzeln zu sehen, wird die Pflanze sehr vorsichtig eingesetzt.


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Abb. 27


Dann wird die restliche Aushuberde um den Ballen in das Pflanzloch geschüttet. Die Pflanze wird vorsichtig angetreten, ohne den Boden zu verdichten. In jedem Fall muss die Pflanze fest stehen. (siehe Pflanzung eines Obstbaumes)


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Abb. 26 Pflanzung, Einschlämmen, Abmulchen


Jede frisch gesetzte Pflanze bekommt einen Gießrand um ihr Pflanzloch. Dieser wird aus der überschüssigen Aushuberde wie ein kleiner, kreisrunder Deich geformt. Dann erfolgt das Einschlämmen – dieses bewirkt ein Verschließen eventueller Hohlräume im Boden und verbessert die Standfestigkeit und die Wasserversorgung der Pflanze. Liegt die Pflanzzeit im Herbst, kann der Gießrand rasch eingeebnet werden. Ein abschließendes Auffüllen mit humosem Substrat schützt vor dem Austrocknen. Im Frühjahr kann der Gießrand eine wertvolle Bewässerungshilfe in Trockenzeiten darstellen. 


5.5. Das Pflanzen von wurzelnackten Pflanzen


Traditionell werden von uns auch heute noch Pflanzen frisch vom Freiland gerodet und zum Verkauf angeboten. Hier beschränkt sich die Pflanzzeit auf die kühlere Jahreszeit von Oktober bis Ende April. 


Wenn Ihre Pflanzen angeliefert sind und Sie kommen nicht sofort zum Einpflanzen, sollten sie richtig gelagert werden. Wurzelnackte Pflanzen werden von uns so verpackt, dass sie im Karton bis zu 10 Tage ohne Schaden überdauern, vorausgesetzt, sie werden kühl gelagert. Vergeht noch mehr Zeit bis zur Pflanzung, sollten die Pflanzen provisorisch eingepflanzt, also „eingeschlagen“, werden. Dabei werden die Wurzeln angefeuchtet und die Pflanze schräg in ein Erdloch gelegt, welches wieder mit Erde geschlossen und vorsichtig angetreten wird. (Abb. 27)  Eine regelmäßige Bewässerung ist in Trockenphasen sinnvoll. Die Wurzeln dürfen niemals Wind und Sonne ausgesetzt sein. Ein Einstellen in ein „Fußbad“ vor dem Einpflanzen ist sinnvoll, so können die Wurzen viel Wasser aufnehmen. Eine längere Lagerung im Wasser ist dagegen schädlich. 


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Abb. 27  Pflanzeneinschlag, Lagerung von wurzelnackten Pflanzen


Bei der Pflanzung schneiden Sie die Wurzeln noch einmal frisch an, um die Bildung neuen Gewebes zu fördern. Dann setzen Sie die Pflanze in das vorbereitete Pflanzloch (siehe Nr. 2 und 3) und füllen das Loch mit dem Gemisch aus Aushuberde und Substraten. Die Pflanze wird vorsichtig angetreten, ohne den Boden zu verdichten. In jedem Fall muss die Pflanze fest stehen. (siehe Pflanzung eines Obstbaumes)


Jede frisch gesetzte Pflanze bekommt einen Gießrand um ihr Pflanzloch. (Abb. 28) Dieser wird aus der überschüssigen Aushuberde wie ein kleiner, kreisrunder Deich geformt. Dann erfolgt das Einschlämmen – dieses bewirkt ein Verschließen eventueller Hohlräume im Boden und verbessert die Standfestigkeit und die Wasserversorgung der Pflanze. Liegt die Pflanzzeit im Herbst, kann der Gießrand rasch eingeebnet werden. Ein Auffüllen mit humosem Substrat schützt vor dem Austrocknen. Im Frühjahr kann der Gießrand eine wertvolle Bewässerungshilfe in Trockenzeiten darstellen. 


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Abb. 28  Der Gießrand


5.6. Düngung


Frisch gepflanzte Gehölze werden nicht gedüngt, lediglich eine Handvoll Hornspäne kann mit in die Erde. Eine Düngung mit organischen Pflanzennährmitteln ist im Privatgarten sinnvoll. Gedüngt wird nur in der Wachstumsperiode, vom Austrieb bis in den August. Danach müssen die Pflanzen das Wachstum einschränken um ausgereift die Winterruhe anzutreten. 


Kompost ist kein Dünger, dazu ist er in der Zusammensetzung zu unhomogen. Aber als Humuslieferant ist er wertvoll. Als Dünger kann dienen: verrotteter Mist von Vieh und Vögeln (Guano), organische Fertigdünger aus dem Fachhandel, Jauche aus Pflanzenteilen (Brennnesseljauche), Gründüngung (Bodenvorbereitung) und Mulch. Mineralische Dünger sind sinnvoll bei stark zehrenden Pflanzen (Rasen, Rosen) und um Mangelerscheinungen zu bekämpfen. Eine Nachdüngung mit organischem Dünger gewährt ein nachhaltiges Wachstum. 


5.7. Pflanzschnitt


In der Regel sind die von uns gelieferten Pflanzen schon pflanzfertig geschnitten. Bei wurzelnackten Pflanzen ist ein Schnitt unabdingbar, um das, durch die Rodung entstandene, Ungleichgewicht zwischen Wurzel und Krone auszugleichen und eine gute Verzweigung zu gewährleisten.  


Den Pflegeschnitt lesen Sie bitte bei den jeweiligen Anleitungen zu Pflanzung & Pflege nach. 


5.8. Pflanzung eines Obstbaums


 1. Standort sonnig wählen,


 2. späteren Platzbedarf berücksichtigen und passende Veredlungsunterlage wählen,


 3. Bodenverdichtungen beseitigen,


 4. Pflanzloch doppelt so groß wie Wurzelvolumen ausheben,


 5. Pfahl in Hauptwindrichtung einschlagen, 


 6. ausgehobene Erde 1:1 mit Rindenhumus oder Komposterde vermischen,


 7. Pflanzlochgrund mit Erdmischung auffüllen,


 8. Baum bis 10 cm unterhalb der Veredlungsstelle (Knick o. Verdickung) einsetzen,


 9. Erdgemisch auffüllen, dabei Baum rütteln um Hohlräume zu vermeiden,


10. Erde leicht antreten,


11. Gießrand anlegen,


12. Baum mit Kokosfaserstrick am Pfahl befestigen,


13. reichlich wässern, gut einschlämmen,


14. zum Schluss Pflanzscheibe mit Mulchmaterial abdecken oder Baumscheibe unkrautfrei


      halten.


15. gegebenenfalls mit Hornspänen düngen


5.9. Umpflanzen


Der beste Zeitpunkt zum Umpflanzen ist das zeitige Frühjahr, sobald der Boden nicht mehr gefroren ist oder besser noch der Herbst von Ende August, sobald die Hitzeperiode vorbei ist, bis Ende November. Das gilt für alle Gehölze und Stauden. Das Umsetzen kann aber auch zu anderen Jahreszeiten geschehen. Das Risiko des Nichtanwachsens ist dann jedoch größer und es empfiehlt sich mehr Sorgfalt auf Bewässerung und Schattierung zu legen. Gegebenenfalls muss der Rückschnitt radikaler vollzogen werden.


Vorbereitungen 


Je älter und wertvoller ein Gehölz ist, und je weniger man zurückschneiden und die Erscheinung verändern möchte, um so sorgfältiger sollte man das Versetzen vorbereiten um Schäden zu vermeiden: 


Die für das Überleben eines Gehölzes wichtigen Saugwurzeln (Faserwurzeln) befinden sich vor allem im äußeren Bereich des oberirdischen Umfanges und meist sogar noch über diesen hinaus, also in etwa im Bereich der äußersten Blätter und Äste. Sie müssen vor dem Umpflanzen neu gebildet werden und zwar an der Stelle, wo man abstechen bzw. ausgraben will:


Bei jüngeren Gehölzen:


Im April rings um den Stamm die Wurzeln leicht schräg zum Baum hin abstechen, ab September kann umgepflanzt werden.


Bei älteren Gehölzen:


Im August einen 40 cm tiefen, spatenbreiten Graben ausheben, nach unten leicht schräg zum Baum hin abstechen und den Graben mit frischer Erde auffüllen. Im folgenden Frühjahr oder nächsten Herbst kann umgepflanzt werden.


Je mehr Wurzeln beim Umpflanzen abgestochen werden, desto stärker müssen auch die oberirdischen Pflanzenteile eingekürzt werden. Immer muss das Gleichgewicht zwischen Krone und Wurzel wieder hergestellt werden. 


Entweder wird das Gehölz kräftig ausgelichtet oder ringsherum alle Zweige eingekürzt. 


Wenn sehr viele Wurzen gekappt wurden, hilft nur noch der komplette Rückschnitt, dass "Auf den Stock setzen". Bei Nadelgehölzen verträgt dies aber nur die Eibe! 


Alle anderen Bedingungen bezüglich Pflanzloch, Fixierung, Bewässerung, Düngung sind genauso wie bei der Neupflanzung zu beachten. 


6. Überwinterung


Alle heimischen Gehölze bedürfen keines Winterschutzes. Auch ist die geschickte Wahl des Standortes der beste Schutz für empfindliche Pflanzen. Dennoch sind einige Pflanzen durchaus dankbar für einen Schutz bei Barfrösten. Der einfachste und beste Winterschutz sind Tannen- oder Fichtenzweige, weil sie locker aufliegen und Licht und Luft durchlassen. Große Pflanzen kann man auch in Schilfrohrmatten oder Vliese einpacken. Die meisten Pflanzen sind vor allem im Wurzelbereich empfindlich, während die oberirdischen Teile Frost besser vertragen, z.B. Kamelien.


Zur Überwinterung von nicht frostharten Pflanzen im Topf siehe unter Kübelpflanzen.


7. Pflanzenschutz


Der beste Pflanzenschutz ist gegeben, wenn alle Bedürfnisse der Pflanze optimiert sind. Dennoch kann eine Pflanze Schaden nehmen. Überall in der natürlichen Umgebung befinden sich Keime, Sporen, Larven und Insekten die einer Pflanze zusetzen können. Ist die Pflanze optimalen Bedingungen ausgesetzt, wird sie mit Angriffen durch Schaderreger in der Regel alleine fertig. Eine Pflanze wird erst dann ernsthaft krank, wenn ein Ungleichgewicht, welcher Art auch immer, besteht. Somit sollte im Schadensfall nicht nur mit einem Pflanzenschutzmittel behandelt, sondern auch die Ursache der Erkrankung erkannt und beseitigt werden. Die Auswahl von Pflanzenschutzmitteln ist sehr stark von der Erkrankung abhängig. Hier sollte man sich ausführlich beraten lassen. 


Mechanische Schäden durch Verbiss oder rasanten Gebrauch des Rasenmähers, können durch Einsatz eines Verbissschutzes (einfache Plastikspiralen, im Fachhandel erhältlich) gemindert werden. Sturm- und Schneebruch können durch einen entsprechenden Schnitt verhindert werden. 


Ganz wichtig ist die Pflanzenhygiene. Hier sollte nicht nur darauf geachtet werden, dass Wild- und Wurzelunkräuter sich nicht zu breit machen, auch abgestorbene Pflanzenteile, wie Totäste, Fruchtmumien und befallenes Laub müssen entfernt werden.

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