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Quitte

Die Quitte, botanisch Cydonia oblonga, gehört zu den Kernobstgewächsen in der Familie der Rosengewächse. Sie ist eine sehr alte Kulturpflanze. Man unterscheidet bei uns die herbere Apfelquitte von der milderen Birnenquitte. Bereits vor 4000 Jahren wurden Quittenbäume in der Kaukasusregion kultiviert. Die Griechen holten die Quitte nach Europa um den Saft mit Honig einzukochen. Dieser Saft "melimelon" ist in einer Abwandlung ins portugisische "marmelo" der Ursprung für die heutige Bezeichnung aller Fruchtaufstriche: Marmelade. Alte Quittenhaine in der Türkei, Afghanistan und Syrien sind ein Zeugnis der antiken menschlichen Obstkultur. Heute ist die Erwerbskultur in Asien gebräuchlich.


Sorten: Bei uns findet sich die Quitte meist nur in Privatgärten. Beliebte Sorten sind: Bereczki Birnenquitte, Konstantinopeler Apfelquitte, Portugiesische Birnenquitte, Riesenquitte von Vranje, Radonia, Ronda, Riesenquitte von Leskovac. Diese Sorten sind für den Rohverzehr nicht geeignet, da das Fruchtfleisch sehr hart und durch die enthaltenen Gerbstoffe bitter ist. Es gibt aber auch Sorten, die roh gegessen werden können. So ist die in der Türkei angebaute Shirin-Quitte roh genießbar, in Russland ist die Sorte Harvest Kuban (Olympic) in den Gärten verbreitet. Beide Sorten müssen allerdings vor dem Rohverzehr nachreifen.


Beschreibung: Die Quitte ist ein selbstfruchtbarer, wärmeliebender, kleiner Baum oder Strauch mit einer dekorativen rötlichbraunen Rinde und Wuchshöhen bei uns zwischen 3 bis 4 Metern. Der Wuchs dieses Baumes ist breitkronig und dem des Apfelbaumes ähnlich. Die Blüten sind sehr groß, dekorativ und auffällig. Sie werden an den einjährigen Triebspitzen in einer kurzen Zeitspanne von Mitte April bis Anfang Juni gebildet, je nach Witterungsverlauf.


Standort: Sie bevorzugt einen sonnigen und in rauen Lagen geschützten Standort, der Boden darf sandig humos sein. Sehr schwere Böden sollten mit Sand und Humus aufbereitet werden.


Frucht: Die duftende Frucht der Kulturquitte ist, je nach Sorte, rund oder birnenförmig, groß, gerippt und von leuchtend gelber Grundfarbe. Noch nicht ausgereifte Früchte sind von einem dichten, wolligen Flaum bedeckt. Dieser ölige Flaum enthält Bitterstoffe und muss vor der Verarbeitung gründlich mit einem groben Tuch abgerieben werden. Die Reifezeit liegt von Mitte September bis in den Oktober hinein. Bei der Einlagerung ist auf Schäden an der Schale zu achten, beschädigte Früchte faulen sehr rasch.


Verarbeitung: Die Quitten werden geschält, entkernt, klein geschnitten und gekocht bzw. gedünstet. Traditionell wird die Quitte zu Gelee (hier kann das Schälen entfallen), zu Mus, als Chutney, zu Likör oder zu Quittenbrot verarbeitet. Die Früchte verströmen im reifen Zustand einen sehr aromatischen Duft. Dieser Duft wird von ätherischen Ölen verursacht, welche in der Parfüm-Industrie genutzt werden. Durch das Aufkochen der Samen in Wasser entsteht ein zäher Schleim, der vielfältig verwendet werden kann: als Emulsion bei der Herstellung von Cremes, als Heilmittel kann er gegen Husten und Magen-Darm-Entzündungen eingenommen werden oder er hilft in Form von Umschlägen bei rissiger Haut und Verbrennungen. Werden die Samen zerstoßen, wird Blausäure freigesetzt, die sehr hitzestabil und schon in kleineren Mengen giftig ist. Daher ist eine sorgsame Entfernung der Kerngehäuse bei der Verarbeitung wichtig. Besondere Bedeutung hat die Quitte in der Obstbaumschule als schwachwüchsige Veredelungs-Unterlage für Birnen.

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