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Veredelungsunterlagen

Auf die Wurzel kommt es an!


Übersicht der Wuchshöhe bei den jeweiligen Veredelungsunterlagen



Wer einen Obstbaum pflanzen möchte, sollte beim Kauf immer nach der verwendeten Veredelungsunterlage fragen, denn diese ist entscheidend für die Entwicklung der Pflanze.


Apfelunterlagen


Unterlagen aus generativer Vermehrung


Diese Sämlinge werden bevorzugt aus Samen der Sorten Grahams Jubiläumsapfel und Bittenfelder gezogen. Sie haben sich durch ihren einheitlichen Wuchs als Unterlagen bewährt. Auf Sämlinge veredelte Sorten sind standfest, wüchsig, langlebig und stellen geringere Ansprüche an den Standort. Traditionell werden Halb- und Hochstämme auf Sämlingen veredelt. Die Fruchtgröße bleibt geringer als auf schwachen Unterlagen, der Ertrag setzt später ein. Platzbedarf: ca. 75 Quadratmeter.


Unterlagen aus vegetativer Vermehrung


Die meisten Apfelunterlagen tragen das Kürzel M. Das steht für East Malling. In diesem Ort in England ist intensiv an Unterlagen aus Europa geforscht worden.


Die wichtigsten Unterlagen in abnehmender Wuchsstärke.


Stark wachsend:


A2: Ähnlich wie Sämling, schwedische Selektion, sehr frosthart, verträgt keine Staunässe. Verwendung für Hoch- und Halbstamm. Wuchsstärke 100%, standfest, langlebig. Platzbedarf: ca. 65 Quadratmeter.


M11: (Grüner Doucin), ähnlich wie Sämling, Wuchsstärke etwas geringer als bei A2, Verwendung für Hoch- und Halbstamm, standfest. Früherer Ertragseintritt als bei Sämlingen. Hohe Erträge in guter Qualität. Platzbedarf: ca. 50 Quadratmeter.


M25: Verwendung für Hoch und Halbstamm. Wuchsstärke ca. 70%, standfest. Ertragseintritt früher als bei Sämling und A2. Platzbedarf: ca. 50 Quadratmeter.


Mittelstark wachsend:


MM111: Verwendung für Halb- , Hochstämme und Buschbäume. Wuchsstärke ca. 70%, standfest. Sehr frosthart, rel. trockenheitstolerant, Ertrag hoch, mittelfrüh, unregelmäßig, wenig anfällig für Kragenfäule und Blutlaus. Platzbedarf: 25 Quadratmeter.


M7: Verwendung für Halbstämme und Buschbäume, mittelstark wachsend, Wuchsstärke ca. 65%, weniger standfest, auf leichten und schweren Böden geeignet, gute Fruchtqualitäten. Besondere Eignung für Buschbäume bei schwachwachsenden Sorten. Widerstandsfähig gegen Kragenfäule, benötigt Pfahl, offenbar relativ feuerbrandtolerant! Platzbedarf: ca. 25 Quadratmeter.


M4: (Holsteiner Doucin) Verwendung für Halbstämme und Buschbäume. Wuchsstärke ca. 65%, standfest, sehr empfindlich gegen Nässe und Trockenheit. Sehr frühe und hohe Erträge auf guten Böden.


MM106: (M1 x Nothern Spy) Verwendung für Niederstämme. Wuchsstärke ca. 60%, bedingt standfest. Besonders für leichte, weniger für schwere Böden geeignet. Vorzugsweise für Buschbäume, hohe Erträge in guter Qualität. Platzbedarf: ca. 25 Quadratmeter.


Schwach wachsend:


(nur auf guten oder aufgewerteten Böden erfolgreich)


M26: (M26 x M9) Verwendung für Niederstämme. Geeignet für bessere Böden, bedingt standfest, Unterstützung empfohlen. Wuchsstärke ca. 50%. Gute Fruchtqualität. Auf leichten Böden als Spindelbusch, auf guten Böden als Buschbaum. Sehr frosthart. Wenig gefährdet durch Wühlmaus und Kragenfäule. Benötigt Pfahl. Platzbedarf: ca. 7 Quadratmeter.


M9: (Gelber Metzer Paradies) Verwendung für Spindelerziehung. Für fast alle Sorten geeignet. Wuchsstärke ca. 30%. Geeignet für bessere Böden, nicht standfest, Unterstützung notwendig. Fördert Ertrag und Fruchtgröße. Meistverwendete Unterlage im Erwerbsbau. Platzbedarf: ca. 5 Quadratmeter.


M27: (M9 x M13) Verwendung für schlanke Spindel oder Kübel. Wuchsstärke ca. 20%. Geeignet nur für beste Böden, verträgt keine Unkrautkonkurenz. Sehr früher Ertragseintritt, benötigt Unterstützung, da nicht standfest. Nur für großfrüchtige Sorten geeignet. Platzbedarf: ca. 3 Quadratmeter.


Neue schwachwachsende Unterlagen:


P22 und P16 (Polen) liegen in der Wuchsstärke zwischen M9 und M 27, sind sehr frosthart und haben einen guten Einfluss auf Ertrag und Qualität. J9 (Deutschland) ist M9 sehr ähnlich, ist für feuchte Standorte etwas günstiger und auch etwas standfester als M9. Supporter 1,2 und 3 (Deutschland, Pillnitz) sind in ihren Eigenschaften M9 sehr ähnlich. MAC 9 (oder MARK 9 aus den USA) wächst etwas stärker als M9, sonst sehr ähnlich. B9 (Russland) ist etwas besser geeignet für kontinentales Klima.


Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Klonunterlagen von M9 unterschiedlicher Herkunft. Zwischen diesen Klonen bestehen zum Teil große Unterschiede, sie sind aber im Allgemeinen leistungsfähiger als M9.


Birnenunterlagen


Unterlagen aus generativer Vermehrung


Sämling, meist `Kirchensaller Mostbirne`, sehr starkwachsend, für Halb- und Hochstämme, Ertrag spät einsetzend, ökologisch sehr anpassungsfähig, sehr standfest, Bäume können sehr alt werden.


Unterlagen aus vegetativer Vermehrung


Quitte BA29: etwas stärker als Quitte A, somit höhere Ertragsleistung und größere Früchte.


Quitte A: (Quitte von Angers) etwa 30 % schwächer wachsend als Sämling, Ertrag früher und hoch, empfindlich für Kalkchlorosen, rel. unempfindlich gegen Winterfrost, gebräuchlichste Unterlage. Bevorzugt gute Böden und warme Lagen. Benötigt Pfahl.


Quitte Adams: Etwas schwächer als Quitte A, sonst sehr ähnlich.


Pyrodwarf: Wuchsstärke zwischen Quitte A und Sämling, Züchtung aus Geisenheim, als birnenarteigene Unterlage ist Pyrodwarf mit allen Edelsorten gut verträglich, frühe, hohe und regelmäßige Erträge mit sehr guten Fruchtqualitäten, frosthart und kalkverträglich, standfest.


Quitte C: Sehr schwach wachsend, sehr früh fruchtend, empfindlich gegenüber Kalkchlorosen, sehr anspruchsvoll und kurzlebig, für unsere Region ungeeignet.


OHF-Klone:(Nr.40 / 51 / 333 - Pyrus communis, aus Old Home Farmingdale, Illinois/USA) Der Wuchs ist schwächer als bei Sämlingsunterlagen, gute Resistenz gegen Feuerbrand, frosthart, standfest und auch für alkalische Böden geeignet.


Kirschunterlagen


Unterlagen aus generativer Vermehrung


Sämling: (Prunus avium) Vogelkirschsämlinge aus Selektionen der Sorten Hüttners Hochzucht, Harzer oder Limburger. sehr starkwachsend, frosthart, für Halb- und Hochstämme, Ertrag spät einsetzend. Bei Süßkirschen nur als Halb- und Hochstamm, bei Sauerkirschen auch als Busch möglich. Geeignet für alle durchlässigen Böden.


Steinweichsel: (Prunus mahaleb) Etwas geringeres Wachstum als Vogelkirsche. In Deutschland ausschließlich als Unterlage für Sauerkirsche genutzt. Häufiger Typ in Deutschland ist Hüttners Heimann 10.


Unterlagen aus vegetativer Vermehrung


F 12/1: In East Malling ausgelesene Vogelkirschselektion. Sehr starkwachsend, frosthart, für Halb- und Hochstämme, Sauer- und Süßkirsche geeignet,Ertrag spät einsetzend, geringe Neigung zu Gummifluss.


Die Weiroot–Klone sind Selektionen aus Prunus cerasus und induzieren einen mehr oder weniger ausgeprägten schwachen Wuchs.


Weiroot 13: Wuchsstärke ca. 85 % von F 12/1, Weihenstephaner Züchtung, Ertrag früh und hoch, Spindelerziehung empfohlen, pflegeintensiv, Ausläufer.


Weiroot 158: Wuchsstärke ca. 65 % (3,5 – 4,5 m Endhöhe) von F 12/1, Weihenstephaner Züchtung, Ertrag früh und hoch, Spindelerziehung empfohlen, pflegeintensiv.


GiSelA 5: (P. cerasus x P. canescens, Gießener-Selektion-Ahrensburg) Wuchsstärke ca. 65 % (3,5 – 4,5 m Endhöhe), Ertrag früh und hoch, Spindelerziehung empfohlen, pflegeintensiv, gute Sortenverträglichkeit, empfehlenswert. Wichtigste schwachwachsende Kirschunterlage.


GiSelA 3: Wuchsstärke ca. 55 % , sonst ähnlich GiSelA 5.


Weiroot 72: Wuchsstärke ca. 50 % (2,5 - 3,5 m), sonst ähnlich wie andere Weiroot- Unterlagen.


Colt: (Prunus mahaleb x P. pseudocerasus) Ein Hybrid aus East Malling. Schwächeres Wachstum, nicht immer ganz frosthart.


Als Unterlagen für Sauerkirschen eignen sich von den für Süßkirschen bereits beschriebenen Unterlagen vor allem: F12-1, Hüttners Heimann 10, Weiroot 11 und 13.


Pflaume, Zwetsche, Reneklode, Mirabelle


Unterlagen aus generativer Vermehrung


Sämlingsunterlagen:


Kirschpflaume: (Prunus myrobalana) ist starkwachsend, der Ertrag setzt erst spät ein, ist etwas frostempfindlich. Empfehlenswert ist sie für trockene Böden (Selektionen mit verbesserter Fruchtbarkeit: Myruni, Hmyra u.a.). Für Hoch- und Halbstämme. Eignung für schlechte Lagen.


St. Julien d'Orléans: (Prunus insititia) ist mittelstarkwachsend mit positiver Wirkung auf den Ertrag, bildet viele Wurzelausläufer und benötigt fruchtbare Böden.


Unterlagen aus vegetativer Vermehrung


St. Julien A: Auslese aus Sämlingsgemisch in East Malling. Induziert einen mittelstarken Wuchs und ist für fruchtbare, gut durchlüftete Böden zu empfehlen, bildet keine Ausläufer.


St. Julien INRA 655-2: Französische Auslese aus St. Julien d'Orléans. Schwacher bis mittelstarker Wuchs bewirkt frühe und hohe Erträge, bildet kaum Wurzelschosse und hat eine große ökologische Anbaubreite.


St. Julien Pixy: hat im Vergleich zu St. Julien A einen 40 – 50 % schwächeren Wuchs und kommt dadurch schnell in die Ertragsphase, hat aber eine oft nicht ausreichende Fruchtgröße und ist frostempfindlich.


Prunus domestica (Brompton): induziert einen starken Wuchs und hat eine große ökologische Anbaubreite, Der Ertragsbeginn ist durch den starken Wuchs nur leicht verzögert.


Wangenheim bzw. WaVit: schwachwachsend, kaum Ausläufer; ertragreich, gute Fruchtgrößen, frosthart, gut verträglich für alle Sorten. Auch für Pfirsich, Aprikosen und Mirabellen geeignet. Für Buschbäume.


Wurzelechte Unterlagen: Wurzelschosse oder Abrisse vor allem von der Hauszwetsche (Hauszwetsche kann auch gut auf eigener Wurzel stehen) bieten eine Unterlage mit guter Frosthärte, guter Fruchtgröße und hohem Ertrag.


Neuere Unterlagen:


WEITO-Typ 226: (Prunus tomentosa) Die Wuchshöhe beträgt 2,5 bis 3 m, der Ertragsbeginn ist wesentlich verfrüht. Die Unterlage ist robust gegenüber Holzfrost und Trockenheit, jedoch scharkaempfindlich.


GF 8/1: starkwüchsig aber fruchtbarer als P. myrobalana, gute Resistenz gegen Nematoden und Wurzelfäule (erträgt vorübergehende Staunässe), scharkaanfällig.


Pfirsich, Aprikose


Unterlagen aus generativer Vermehrung


Sämlingsunterlagen:


Genutzt werden Samen von kleinkernigen Sorten wie Gimbsheimer Sämling, stark wachsend, standfest, gute Fruchtqualität, ausschließlich für Pfirsich geeignet.


Unterlagen aus vegetativer Vermehrung


Hier finden die Unterlagen St. Julien A und Prunus Brompton Verwendung.


(siehe Pflaumenunterlagen)

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