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Veredelung

Das Veredeln ist eine alte gärtnerische Handwerkskunst, die zur Vermehrung von Obstgehölzen angewendet wird. Dabei werden zwei oder mehrere (genetisch) unterschiedliche  Pflanzen  miteinander verbunden. Hierbei können nur gleiche oder nah verwandte Pflanzenarten miteinander verbunden werden: So gelingt  z. B. die Veredelung von Apfel auf Apfel, Süßkirsche auf Sauerkirsche, Birne auf Quitte.

Es gibt verschiedene Techniken: Es können kleine Ästchen angesetzt werden wie bei der Kopulation (Reiserveredlung), oder auch nur eine einzelne Knospe (ein „Auge“) bei der Okulation (Augenveredelung). Die Sorte, die vermehrt werden soll, nennt man Edelsorte und das Material „Edelreis“. Den bewurzelten Teil nennt man Veredelungsunterlage. Er bestimmt maßgeblich die endgültige Größe und auch Widerstandsfähigkeit der Pflanze.

Die Reiserveredelung oder Kopulation wird vorzugsweise im Winter durchgeführt. Ein Edelreis, also ein kleiner verholzter Trieb der Sorte, die man haben möchte, wird auf eine Unterlage gesetzt - eine bewurzelte Pflanze derselben Art mit guten Wuchseigenschaften. Dazu wird ein sauberer schräger Schnitt sowohl an der Unterlage als auch am Edelreis gemacht, die die gleiche Dicke haben müssen. Sie werden lückenlos aufeinander gesetzt und mit einem speziellen Gummiband (Veredelungsgummi) fixiert. Um das Reis vor Austrocknung zu schützen, wird die gesamte Veredelung  anschließend in Veredelungswachs getaucht. Anschließend sofort in kaltem Wasser wieder abgekühlt, um Verbrennungen der Augen (Knospen) zu vermeiden und das Wachs schneller abkühlen zu lassen.



Die so veredelte Pflanze wird im Frühjahr ins Freiland gepflanzt oder direkt getopft. Das Edelreis wächst im kommenden Frühjahr an und bildet aus den Knospen Seitentriebe. Gummiband und Wachs fallen von allein ab. Diese Technik wird bei Kern- und Steinobst und Beerenstämmchen angewendet. Sie wird auch als Kopfveredelung oder Winterhandveredelung bezeichnet.

Bei einer ausgewachsenen Pflanze lässt sich diese Veredelungsstelle oft noch als leicht schräger Wulst im Bereich des Stammes unterhalb der Krone entdecken.

Die Augenveredelung oder Okulation findet im Sommer statt. Hier wird eine einzelne Knospe, das „Auge“, von einem Reis der Edelsorte geschnitten. Es wird etwa eine Handbreit über dem Boden hinter die Rinde einer angewachsenen Pflanze  (der Unterlage)  gesteckt und fixiert und mit einem Gummiverschluß oder einem dünnen Kunststoffbändchen verschlossen, um vor Austrocknung zu schützen. Noch im Laufe des Sommers wächst das Auge an.



Im Winter wird der die Veredlungsstelle überragende Teil der Unterlage durch Wegschnitt entfernt („abgeworfen“). Im folgenden Frühjahr treibt die veredelte Knospe kräftig aus. Da die Veredelung sich zwangsläufig seitlich am Stämmchen der Unterlage befindet, haben junge, okulierte Pflanzen im unteren Bereich einen typischen Knick, der sich im Laufe der Jahre verwächst. Die Methode ist üblich bei Obst, Rosen und Ziergehölzen.

Weitere Veredelungsmethoden sind die Chipveredelung, die ähnlich wie die Okulation oder das Rindenpfropfen funktioniert. Hier kann das Edelreis wesentlich dünner sein als die Unterlage. Oft werden mit dieser Methode ältere Bäume umveredelt oder Sorten hinzugefügt. Hier wird von einer Geißfußveredelung gesprochen.


 


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