Hallo liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde!
seit Mitte des Monats Mai nehmen die Temperaturen deutlich an Fahrt auf. Mit zunehmender Wärme treibt alles wieder üppig aus, ob erwünscht oder auch unerwünscht. Die Trockenheit ist leider vielerorts nach wie vor deutlich zu spüren. Feuchtigkeit im Boden fehlt nach wie vor, da April und Mai deutlich zu trocken waren. Einige kräftige Regengüsse konnten in der letzten Maiwoche dann doch noch vielerorts den dringend benötigten Niederschlag bringen, so daß der Boden Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Jetzt neu im Shop! Unsere Set-Angebote!
Selbst zusammenstellbare 2-er, 3-er oder 5-er Sets mit verschiedenen Sorten. Stellen Sie sich selbst Ihre Lieblingsobstsorten zusammen und sparen durch den attraktiven Setpreis!
Starker Befall durch Kräuselkrankheit
In diesem Frühjahr sind wieder vermehrt Infektionskrankheiten auf Blättern zu sehen, die sich stark ausbreiten. So ist in diesem Jahr die Kräuselkrankheit auf Nektarinen, Pfirsichen und auch auf Japanischen Pflaumen mit besonders starkem Befall zu beobachten. Selbst robust geltende Pfirsichsorten kräuseln leider die Blätter. Eine Bekämpfung ist im Hausgarten leider so gut wie nicht möglich. Kranke Blätter sollten sofern umsetzbar aus der Pflanze gepflückt werden. Es kommen mit dem Johannistrieb im Jun noch weitere, gesunde Triebe nach, die dann gesund bleiben. Gestärkte, gut ernährte Pflanzen überstehen aber die Kräuselkrankheit im Allgemeinen dann doch recht gut.
Pflanzenentwicklung und Beeinflussung
Die üblichen Pilzerkrankungen nehmen wieder zu. Die ein oder anderen Flecken auf Blättern sehen ggf. unschön aus, sind zumeist aber harmlose Pilzinfektionen, wie beispielsweise Schorfpilze. Hier muss nicht sofort zur Spritze gegriffen werden, um Garten- und Kulturpflanzen „sauber“ zu halten. Mit zunehmender Wärme und wieder eintretender Trockenheit kommen ausreichend neue Blätter hinzu, die gesund sind, so daß die Pflanzen Ihre Leistung mit beispielsweise Fruchtertrag trotzdem gut erbringen werden. Wenn Frost und Regen nicht allzu stark die Blüte und die Bestäubung beeinflusst haben, lässt sich bei Obst auf einen guten Ertrag hoffen.
Pflanzenernährung und Düngung
Nicht nur unsere Kulturpflanzen wie Sträucher, Bäume und Gemüsepflanzen entwickeln sich jetzt rasant, auch unerwünschte Begleitflora (Unkraut) wächst jetzt reichlich. Damit sie nicht den Sträuchern und Gemüsepflanzen Kraft zum Wachsen nehmen und eine Konkurrenzsituation darstellen, sollte regelmäßig gejätet werden. So stehen den Pflanzen genügend Nährstoffe und Wasser aus dem Boden zur Verfügung, daß sie sich gut entwickeln können. Eine Düngung mit organischem Garten- Gemüsedünger bzw. Obst- und Beerenobstdünger kann jetzt direkt um die Pflanzen ins Erdreich eingearbeitet werden. Wählen Sie am besten organischen Gartendünger. Er besteht nur aus natürlichen Stoffen, kann nicht überdosiert werden und ist für Tiere unbedenklich. Bei Obstbäumen und Beerensträuchern krauten Sie zugewachsene Baumscheiben wieder frei. Über diese kann der Dünger eingearbeitet werden, so daß den Pflanzen für die Entwicklung der Früchte zur Verfügung steht.
Auch Ziergehölze, Stauden und Rosen werden jetzt im Juni mit Dünger versorgt.
Die früh blühenden Rhododendronsträucher sind Ende Juni bereit verblüht. Die Blütenstände werden jetzt vorsichtig aus der Pflanze ausgeschnitten oder ausgebrochen. Eine Düngegabe mit Rhododendron- und Hortensiendünger stärkt jetzt anschließend die Pflanzen, so daß eine gute Blütenbildung für das kommende Frühjahr angelegt werden kann. Später im Jahr blühende Bauern- und Strauchhortensien werden jetzt ebenfalls mit Hortensiendünger versorgt.
Heckenschnitt
Der Schnitt von Laubhecken kann bereits vorgenommen werden. Kleinere, noch junge Hecken können auf leichten Zuwachs geschnitten werden, so daß mit dem Einkürzen der Triebe eine gute Verzweigung der Triebe erzielt wird und die Hecke einen stabilen, dichten Aufbau bekommt. Dabei sollte die Basis immer etwas stärker ausgeprägt sein, als der oberer Heckenteil. So überbaut sich nicht mit den Jahren die Hecke und wird nicht zu kopflastig. Ein leicht pyramidaler Schnitt ist ideal. Achten Sie dabei aber bitte auf mögliche nistende Vögel, die Hecken gerne als Schutz zum Brüten aufsuchen. Verschieben Sie ggf. dann den Heckenschnitt oder sparen die Stelle kurzfristig im Schnittvorgang aus.
Weinreben und Kiwis
Jetzt ist auch die Zeit um den ersten Schnitt bei Schlingpflanzen wie Wein und Kiwis vorzunehmen. Haupttriebe werden länger gelassen, um sie weiter zu gewünschten Stellen leiten zu können. Die zahlreichen Seitentriebe werden eingekürzt, um stabiles Fruchtholz zu bekommen. Die beschattende Blattmasse wird somit weggenommen, um den jungen, heranwachsenden Trauben Licht und Luft zum Ausreifen zu bringen. Kürzen Sie dazu die Triebe nach der 2. Knospe nach dem Traubenstand ein. Bei Kiwis vergleichbar hinter den angesetzten fruchtbildenden Trieben.
Weitere Infos zu Wein- und Kiwipflanzen finden Sie ebenfalls in unserem Gartenlexikon unter dem Eintrag Kiwi und Weinreben
Pflanzenschutz
Ab Juni ist die Hochzeit für unerwünschte Begleiterscheinungen im Garten wie pilzliche Erkrankungen oder das Auftreten von Blattläusen, Raupen, Schnecken, etc. Insbesondere in der aktuellen feuchten Periode vermehren sich Blattläuse und insbesondere Schnecken reichlich. Sorgen Sie mit neu angebrachten Leimringen an Bäumen dafür, daß Raupen des Apfel- oder Pflaumenwicklers nicht über den Stamm in die Baumkrone wandern. Starker Blattlausbefall in Triebspitzen kann auf mechanische Weise reduziert werden, indem diese einfach ausgeschnitten werden. Nimmt der Befall überhand kann auch ein Spritzmittel wie Spruzit an Obstbäumen und -sträuchern gegen saugende und beißende Insekten eingesetzt werden. Bei Gemüsepflanzen empfiehlt sich der Einsatz von Spruzit Neem Gemüse Schädlingsfrei, welches aufgrund der zweifachen Wirkstoffkombination besonders effektiv wirkt.
Junifall an Obstbäumen
Auf natürliche Weise sorgt der Junifall dafür, daß beispielsweise Apfelbäume mit einem Abwurf kleinster Äpfel dafür sorgen, später alle anderen heranreifenden Früchte am Baum versorgen zu können. Bei einer guten Befruchtung nach der Obstblüte sorgt die Natur somit dafür, daß die Bäume auch in der Lage sind, ihre Früchte voll ausreifen zu können. Dieses Ereignis ist somit kein Grund zur Sorge, wenn Sie feststellen, daß Kernobstbäume oder auch Steinobst wie Pflaumen auf einmal zahlreiche junge Früchte abwerfen.
Rhabarber und Superfood
Im Juni können wir uns bereits über die erste frühe Ernte von Obst- und Beerenobst sowie Gemüsepflanzen freuen. Rhabarber wird bis spätestens 21. Juni geerntet, die Erntesaison schließt dann gleichauf mit der Spargelernte ab. Es bleiben immer einige Stiele stehen, die die Knolle über Sommer mit Energie versorgen. Die Rhabarberknolle lädt sich sozusagen auf wie ein Akku, um im nächsten Frühjahr aus den Reservestoffen der Knolle auszutreiben. Schneiden Sie bitte keine Rhabarberblätter ab, sie sind wichtig für die Regeneration der Pflanze, auch wenn sie später im Sommer nicht mehr allzu hübsch anzusehen sind.
Heimisches Superfood wie die frühen Johannisbeersorten, Erdbeeren und frühe Kirschen reifen bereits im Juni und sind gesunde Naschfrucht für sofort oder die Verarbeitung zu frischer Obstgrütze oder den Tortenboden.
Erdbeeren
Erdbeeren erfordern jetzt unsere besondere Aufmerksamkeit. Wie ihr Name verrät, hängen die Früchte bei voller Reife direkt auf die Erde. Die Ausbringung von Mulch, Rasenschnitt, Holzwolle oder im Idealfall auch Stroh um die Stauden sorgt dafür, daß die Früchte nicht direkt auf dem Boden liegen, und durch Matsch und Feuchtigkeit zu faulen beginnen. Zuvor sollten die Erdbeeren gedüngt werden. Ideal in der Anwendung sind Düngesticks. So sind sie die Saison durch versorgt. Regelmäßiges Durchpflücken der reifen Früchte ist jetzt erforderlich.
Zahlreiche weitere Arbeiten fallen immer wieder aufs Neue an. So kann regelmäßig mit der Schere durch den Garten gegangen werden, um verblühte Stauden, verwelktes Laub oder trockene Triebe aus Pflanzen zu schneiden. Spätes Gemüse, Kräuter und Sommergemüse wie Radieschen oder Blattsalat können eingesät werden, so daß immer in Etappen bis zum Herbst geerntet werden kann.